Bei dieser Problemstellung handelt es sich um eines der häufigsten Fehlverhalten und kann durch kleine Eingriffe in die Routereinstellungen oder in die Telefoneinstellungen behoben werden.
Bei einem Siemens/Gigaset-Telefon helfen in den meisten Fällen folgende Schritte:
➔ Drücken Sie auf der Basisstation kurz auf den blauen Button, dadurch wird ein Paging-Ruf generiert und Ihnen wird am Handteil die aktuelle IP-Adresse angezeigt.
➔ Wenn die IP-Adresse zum Beispiel 192.168.001.100 lautet, geben Sie in Ihrem Browser bitte ohne führende Nullen ein: http://192.168.1.100.
➔ Sie gelangen nun zum Web-Konfigurationsmenü des Telefons.
➔ Der notwendige System-Pin lautet standardmäßig 0000.
➔ Bitte wählen Sie in der Konfiguration unter Einstellungen, Telefonie und Verbindungen die entsprechende VoIP-Verbindung aus und editieren diese.
➔ Im folgenden Screen lassen Sie sich die weiteren Einstellungen anzeigen. Prüfen Sie bitte, ob im Punkt STUN unter Netzwerk auch Nein ausgewählt ist und das Feld Stun-Server leer ist und sichern eventuelle Änderungen.
➔ Nun wechseln Sie links auf Telefonie und Weitere Einstellungen. Hier erhöhen Sie das Feld SIP-Port unter Listen Ports für VoIP-Verbindungen auf 5160. Des Weiteren erhöhen Sie die RTP-Ports an gleicher Stelle auf 5104 - 5120 und sichern.
Zusätzlich können Sie in Ihrem Router eine Portweiterleitung der verwendeten Ports auf die lokale IP-Adresse des Telefons einrichten.
Bei allen anderen Herstellern wie z.B. snom oder Grandstream finden Sie in der Weboberfläche auch diese lokalen SIP und RTP Ports. Auch hier verwenden Sie bitte die 5160 und 5104-5120 als Portbereich und leiten diese gegebenenfalls in Ihrem Router via Portweiterleitung auf die lokale IP Adresse des Telefons weiter.
Sollten Sie mehrere Endgeräte in einem Netzwerk verwenden, so vergeben Sie diese Ports immer fortlaufend und erhöhen den Wert um 100.
Beispiel für snom:
Gerät Netzwerkidentität (Port) Dyn.RTP Port Start Dyn.RTP Port End
Tel 1 5160 5104 5120
Tel 2 5260 5204 5320
Tel 3 5360 5304 5320
Beispiel für Grandstream:
Gerät local SIP Port local RTP Port
Tel 1 5160 5104
Tel 2 5260 5204
Tel 3 5360 5304
Beispiel für Gigaset/Siemens:
Gerät SIP-Port RTP Port Start RTP Port Ende
Tel 1 5160 5104 5120
Tel 2 5260 5204 5220
Tel 3 5360 5304 5320
In allen Fällen sollten Sie bitte auf die Verwendung eines STUN Servers in der Konfiguration verzichten. Sollte Ihr Router zusätzlich den Dienst SIP ALG anbieten, deaktivieren Sie diesen.
Die Telefonie über das Internet ist eng mit der Stabilität und Qualität der verwendeten Internetanbindung verknüpft. Schwankungen oder generelle Einbußen machen sich direkt bei der Sprachübertragung bemerkbar.
Paketlaufzeiten sollten eine Zeitspanne von 200ms nicht überschreiten, des weiteren wirkt sich ein Jitter-Wert, welcher höher als 20ms ist, negativ auf die Sprachübertragung aus.
Paketverluste sollten im generellen vermieden werden und einen Schwellwert von 0.2% nicht erreichen. In den meisten Fällen hilft es in Ihrem Router einen sogenannten Qualtiy of Service-Dienst zu aktivieren, falls verfügbar. Wo und wie genau Sie das machen, hängt vom verwendeten Routermodell ab und ist direkt im entsprechenden Handbuch ersichtlich.
Bei der Verwendung einer FRITZ!Box finden Sie unter Einstellungen, Telefonie und eigene Rufnummern den Reiter Sprachübertragung. Hier werden diese Werte anschaulich dargestellt.
Bei einer Überschreitung dieser Richtwerte wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Internetanbieter. Dieser hat die Möglichkeit Ihnen eine optimierte Leitung zur Verfügung zu stellen.
In allen anderen Fällen können Sie sich an uns wenden. Wir benötigen in diesen Fällen jedoch Anrufbeispiele.
Zu den Beispielen benötigen wir:
- das Datum
- die genaue Uhrzeit
- die Rufnummer, von der der Anruf ausging und
- die angerufene Rufnummer.
Solche Beispiele sollten für eine bestmögliche Analyse nicht älter als 48 Stunden sein.